Dienstag, 27. Oktober 2015

der Krankenhausaufenhalt

Nach der Geburt durften mein Mann und ich uns erstmal in ruhe an unseren kleinen Schatz gewöhnen, ihn kuscheln und begutachten. Stillen 'durfte' ich leider nicht, da die eine Hebamme meinte, dass das mit Schwangerschaftsdiabetis nicht gut wäre, was natürlich wie ich heute weiß völliger Schwachsinn ist. Das ärgert mich heute noch sehr. 

Auf mein Zimmer wartete dann mein langersehntes Mettbrötchen. Mein Zwerg wurde erstmal von allen begutachtet, die genauso lange auf diesen Moment mit hingefiebert hatten. Nach einer halben Stunde kam dann eine Hebamme, die den kleinen zu einer Untersuchung mitnehmen wollte. Sie sagte, der Kleine wäre gleich wieder bei mir. Aber er kam leider nicht mehr zurück. Er musste auf Intesiv. Er war total unterzuckert und konnte seine Temperatur nicht alleine halte. Ich war total geschockt. Ich musste sofort weinen. Sie machte mir dennoch Hoffnung, das er doch morgen bestimmt wieder zu mir dürfe. Was aber leider nicht der Fall war.

Mir ging es nach dem Kaiserschnitt echt schlecht. Von der Schmerzen her, war es für mich total in Ordnung. Ich bekam Schmerzmittel, die ich wohl nicht vertragen konnte. Ich konnte mich kaum aufrecht halten. Selbst das sitzen im Bett war mir zu anstrengend. Mir wurde sehr schlecht und schwindelig wenn ich das Kopfteil etwas höher stellte. Abends wurde mir der Katheter gezogen, ohne das ich alleine auf Toilette gehen konnte. In der Nacht klingelte ich weil ich das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen. Die Nachtschwester schwung mir meckernd den Mülleimer entgegen.

Am nächsten Tag, Mittwoch, brauchte ich immer noch Hilfe, um auf die Toilette zu kommen. Aber vor scheu, das ich wieder angemeckert werde, habe ich lieber gewartet bis meine Familie kam. Mein Kind habe ich bis dahin nicht wieder gesehen. Keiner der Schwestern hielt es für Nötig, sich Informationen für mich über mein Kind einzuholen. Als mein Mann endlich da war, schnappe er sich einen Rollstuhl und fuhr sofort mit mir rüber auf die Kinderstation. Das erste mal seit Stunden, das ich nicht aus Trauer heulte. Ich hatte endlich mein kleinen Engel wieder im Arm und wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Er hing an einem Tropf und war an Monitoren angeschlossen was mich echt Traurig machte.


Wohl oder übel musste ich leider wieder auf mein Zimmer weil es mir richtig Schlecht ging. Essen konnte ich bis dahin nichts, außer mein Mettbrötchen am vorigen Tag. Getrunken hatte ich erstaunlich viel, da ich dachte, das es daran lag, das ich prinzipiell zu wenig trinke das es mir so schlechte ging. 

Donnerstag kam meine Mama mit einer Freundin. Sie wollte mir endlich die Haare waschen, weil ich es alleine nicht konnte. Vor dem Waschbecken bin ich dann sitzend zusammen geklappt, so das sie mich ins Bett tragen mussten. Aber die Schwestern meinten ja, es kann mir gar nicht so schlecht gehen wie ich tuhe. Danach musste ich erstmal Schlafen bis mein Mann kam, der mich dann wieder mit zu unserem Baby nahm. Sein Zustand war leider immer noch unverändert. Leider konnte ich auch an diesem Tag nicht lange bleiben, da mein Kreislauf das nicht mitmachte. Ich weinte echt jede freie Sekunde. 

Am Freitag hielt ich es nicht anders aus. Ich schnappe mir den Rollstuhl, und fuhr mich zu meinem Kind. Mein Kreislauf war aber immer noch nicht in Ordnung. Mein Mann fuhr mich dann Nachmittags nochmal hin. Als er weg war weinte ich wieder bitterlich und wollte nur zu meinem Kind. Auf meinem Zimmer lagen zwei Babys was mich richtig fertig machte. Also machte ich mich auf die Beine, schob den Rollstuhl vor mir, und ging zu ihm. Ich wollte unbedingt zu ihm. Ich hatte ihn endlich das erste mal gefüttert, durfte ihn das erste mal bäuern lassen, dufte ihn das erste mal Wickeln, und das erst nach 3 Tagen. 

Samstag stand ich dann direkt um 7 Uhr dort auf der Matte, um mich selber um mein Kind zu kümmern. Seine Werte hatten sich endlich verbessert. Es ging Bergauf und das auch langsam mit mir. Ich habe ihn keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen. Ich war bis 22 Uhr bei meinem Schatz und war so verliebt. Ich konnte auch ein wenig besser schlafen. Zum Glück sollte es jetzt endlich die letzte Nacht sein.

Am Sonntag bin ich gleich wieder so früh wie möglich hin, und wartete auf den Arzt, ob wir nun endlich nach Hause können. Dann war es soweit. Ich holte seine Anziehsachen und ziehte ihm seine ersten, eigenen Sachen an. Der Papa kam dann auch und wir holten meine Sachen aus dem Zimmer. Die Verabschiedung von den Schwestern war kurz und schmerzlos. Wie gesagt, Nett ist anders was die da abgezogen haben. Dann sind wir schnell zu unserem Prinzen, legten ihn in sein Sitz, und durften nun endlich nach Hause.

Die erste Zeit mit seinem Baby stellt man sich auf jeden Fall anders vor, wie ich es erleben musste. Ich war mega froh, wo wir endlich alleine zuhause waren, und endlich unser Familienglück genießen konnten. 


Zum Schluss will ich noch sagen, das ich im nachhinein froh bin mich für den Kaiserschnitt entschieden zu haben. Denn ohne ihn hätte ich jetzt wahrscheinlich nicht so ein Kerngesundes Kind oder überhaupt eins.

Liebe grüße, Charlyne <3

 

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