Donnerstag, 22. Oktober 2015

Die Geburt unseres Sohnes Luke-Tyler

Der Tag war da. Der 25.5.2014. Der Tag meiner Einleitung. Um 8 Uhr morgens sollten wir im Krankenhaus sein. Mein Vater fuhr mein Mann, meine Mama und mich hin. Meine Knie zitterten vor lauter Aufregung total. '' Werde ich mein Baby heute noch in den Armen halten dürfen'' war mein einziger Gedanke. Von Angst war keine Spur mehr da. Ich wollte ihn nur noch sehen, ihn endlich kuscheln, ihn endlich Küssen, ihn endlich halten. 40 lange Wochen waren endlich vergangen. 13 Kilo mehr und einen Umfang von 113 cm mehr bestückten mich. Mein Bauch war voller Risse, auf die ich dennoch heute sehr Stolz bin, denn man sagt ja immer '' Schwangerschaftsstreifen sind Gemälde die dein Kind von innen gemalt hat'' und so nehme ich sie auch hin. Nur mal so, ändern kann man daran sowieso nichts, also wieso drauf rummeckern wenn man damit glücklich sein kann.

Als erstes wurde ich ans CTG geschlossen. Mal wieder, wie ich es mir denken konnte, keine Spur von Wehen. Gut. Aber dafür war ich ja jetzt hier. Also bekam ich einen ''Wehencocktail''. Der sah nicht nur aus wie Durchfall, er schmeckte auch nicht besonderlich gut. Ich musste mir so manches mal das würgen verkneifen, obwohl das ja als Schwangere doppelt so schlimm ist, finde ich. Ich habe ihn trotzdem bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken und fühlte mich ein wenig beduselt durch den Sekt da drin. Während wir dann an der Cafeteria draußen saßen, bekam ich so ab 11 Uhr die ersten Wehen. Schlimm fand ich die jetzt noch nicht, aber so angenehm war es auch nicht. Naja. ''Hauptsache ich komme meinem Prinzen immer ein Stück näher.'' Wir sind den ganzen Tag gelaufen, gelaufen und gelaufen. Treppen hoch, Treppen runter, und das gefühlte 100 mal am Stück. Die Wehen wurden Schlimmer, dennoch hielt ich es aus und lief immer weiter. Am CTG waren die Wehen auch deutlich zu sehen, dennoch wollte mein Muttermund nicht aufgehen. So gegen 18 Uhr haben die Wehen nachgelassen. Und mir wurde auch nichts weiter gegeben. Um 20 Uhr fuhren die anderen dann nach Hause, und ich habe geheult wie ein Schlosshund. Mag es daran gelegen haben weil nichts voran ging oder weil ich nicht alleine schlafen wollte. Ich glaube es lag an beidem.

Der nächste Tag. Es war nun der 26.5.2014. Um 8 Uhr ab ans CTG. In der Nacht hat sich nichts mehr getan. Nun wollten die Hebammen mit dem Gel anfangen. Das war richtig unangenehm, aber was tut man nicht so alles. Dann kam meine Mutter und mein Mann auch wieder dazu. Und die ganze Tortur ging von vorne los. Laufen, Treppen steigen, aber von Wehen diesmal keine Spur. Ob sie es falsch gelegt hatten ? Um 14 Uhr bekam ich dann die doppelte Dröhnung. Und die schlug auch sehr schnell an. Diesmal waren es echt hammer schmerzen so das ich beim laufen echt pausen machen musste während den Wehen. Dennoch bin ich tapfer weiter gelaufen und habe mir kaum Pausen gegönnt. Dem CTG sah man die Wehen auf jeden Fall an. Mein Muttermund hielt stand. Und das machte mich sehr Traurig. Am Abend hatte ich solche Schmerzen, das ich kaum noch laufen konnte. Ich hatte die Wehen nur noch mit sekündigen Pausen. Ununterbrochen Schmerzen. Aber diese Schmerzen haben einfach nichts gebracht. Ich habe nur noch geheult und wollte das es endlich vorbei ist. Ich konnte nichts mehr. Und trotzdem ging dieser Muttermund nicht mal einen halben Zentimeter auf. Ich fragte die Hebamme wie das sein kann. Die meinte nur, das der Muttermund garantiert nicht aufgeht, weil er noch nicht Reif ist, und ich bestimmt noch eine Woche eingeleitet werden muss. Da war für mich Schluss. Immerhin wusste man bei mir eh nicht genau, ob ich das Kind normal zur Welt bekomme durch meinen Beckenschiefstand. Und bevor es da zu einem Notkaiserschnitt kommt, und ich überhaupt nichts davon mitbekomme, wollte ich direkt einen Kaiserschnitt. Die Ärzte und Hebammen haben lange auf mich eingeredet, ich konnte kaum sprechen durch die Schmerzen, aber das schien die überhaupt nicht zu interessieren. 


Für mich stand fest, nein, ich möchte nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich möchte mein Kind, ich möchte einen Kaiserschnitt !

Ich habe eine Schmerztablette genommen, wurde auf's Zimmer geschickt mit bösen Gesichtern, und hatte meinen Termin für den morgigen Tag für einen Kaiserschnitt. Schlafen konnte ich kaum, da die Tablette überhaupt nicht half.
 

Nun ist es aber wirklich soweit ! Es war der 27.5.2014 ! Dein Tag, Luke-Tyler ! <3
Ich hatte die ganze Nacht wehen, dennoch hatte sich am Morgen immer noch nichts verändert. Dieser Muttermund ist aber auch Hartnäckig gewesen. Man man man ! Jedenfalls versammelte sich meine ganze Mannschaft.
Die Omas und meine Tante waren da. Und der Papa natürlich auch. Um 11:15 Uhr ging es los. Bevor die Hebamme, die übrigens viel netter war als die auf der Station, mich in den Fahrstuhl schieben konnte, habe ich erstmal heftig angefangen zu heulen. Diese ganze Anstrengung der letzten Tage die um sonst war, diese ganze Aufregung, alles wird sich jetzt ändern, ''gleich werde ich mein Baby in den Armen halten'', das alles knallte sich mit beballter Kraft in meinen Gedanken zusammen, und ließ mich einfach Heulen. Die Hebamme sagte nur, dass das jede Frau hat, und lächelte mich ganz lieb an.

Dann trennten sich für kurze Zeit die Wege von Nick und mir. Er musste sich umziehen, und ich wurde in den OP geschoben. Ich habe gezittert ohne ende. Dann bekam ich die lokale Betäubung für die Spinalanästhesie. Obwohl ich ja eine richtige Spritzenhasserin bin und total Panik normalerweise schiebe, saß ich ganz ruhig auf einmal auf dem OP-Tisch, machte den ''Katzenbuckel'', und ließ mich stechen. Als die mir das Zeug einspritzen, wurde untenrum alles sehr Warm. Mein linkes Bein zuckte als ob es Stromschläge bekommen würde. Der Arzt sagte, das sei ganz normal. Dann wurde ich hingelegt, und mein Mann kam dazu. Ich zitterte wieder total, und habe nur noch meinen Mann angeguckt.

Dann ging es los. Man spürt ja echt alles außer Schmerzen. Das ist zwischendurch aber richtig widerlich, ganz ehrlich ! Es ruckelte öfter mal ziemlich heftig, und mir hat das ganz und gar nicht gefallen und es fühlte sich auch nicht schön an.

Um 11:54 Uhr, der erste Schrei ! Er ist da ! Ich konnte nichts sagen. Mein Atem stand still. Er ist endlich da ! Dem Papas erste Worte :

                                       DAS IST UNSER BABY !

Ich schaute ihn an, er war mehr als perfekt für uns. Er war einfach das wunderschönste, was ich je in meinem Leben gesehen habe. Unser Sohn.

51 cm    3330 Gramm   und   36 cm Kopfumfang. Luke - Tyler war geboren <3


Der Papa ging mit dem Baby mit, solange ich noch genäht wurde. Das nähen habe ich überhaupt nicht mehr mitbekommen, ich war wie gelähmt vor Glück, Freude und Stolz.

Auf dem Flur vor dem Kreissaal warteten alle. Alle mussten mit Heulen und fanden ihn genauso Wunderschön wie wir. Wir hatten es endlich geschafft. Ich war fertig, und das nicht nur mit den Nerven, ich habe mich einfach nur noch komplett gefühlt, mit meinem Mann an meiner Seite, und nun auch mit meinem Sohn. Wir waren zu dem Zeitpunkt die glücklichste Familie der ganzen Welt. <3  Unser unerwartetes Glück. <3




Vielen Lieben dank für die über 1000 Klicks und auf viele weitere. <3
Liebe grüße Charlyne :)

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